Bis 2050 rechnen die Fernleitungsnetzbetreiber mit einem bundesweiten Investitionsbedarf in Höhe von 18 Mrd. Euro. Zum Vergleich: Allein bis 2035 belaufen sich die Kosten des Stromnetzausbaus auf etwa 75 Mrd. Euro. Mit der wasserstofffähigen ‚Süddeutschen Erdgasleitung‘, die sich oberhalb Stuttgarts vom Norden in den Südosten Baden-Württembergs ziehen wird, leistet die terranets bw einen wichtigen Beitrag, damit das Land beim Zukunftsthema Wasserstoff nicht den Anschluss verlieren wird.
Im Bereich der Wasserstoff-Verteilnetze ist die Region Stuttgart sehr engagiert und betreibt als „Modellregion Grüner Wasserstoff – H2 GeNeSiS“ ein mit elf Millionen Euro durch EU und Land gefördertes Modellprojekt, das den Bau einer Wasserstoff-Pipeline entlang des Neckars als Rückgrat hat. An diese Pipeline sollen sich sowohl Erzeuger als auch Anwender anschließen. Geplant ist dieses Verteilernetzwerk als Wasserstoff-Gesamtsystem. Es soll nach den Vorgaben für das Projekt die Basis für eine Skalierung der Wasserstoffwirtschaft in der Region Stuttgart sein.
Es ist aber auch nicht entscheidend, wer der erste ist. Wichtiger ist, dass die Region aufgrund einer interfraktionellen Initiative von CDU/ÖDP- und FDP-Regionalfraktion ein Kofinanzierungsprogramm „Wasserstoff und Brennstoffzelle in der Region Stuttgart“ beschlossen hat. Die Regionalversammlung hat dafür im Dezember 2020 einen Betrag von insgesamt 20 Millionen Euro bereitgestellt, der in Tranchen von fünf Millionen Euro jährlich seit 2021 zur Kofinanzierung von investiven Kooperationsprojekten und Maßnahmen verwendet werden kann. Laut Stuttgarter Zeitung will terranets bw eine Leitung bauen, die von Lampertheim bei Mannheim bis Altbach bei Esslingen reicht.
