Apotheken helfen, die Gesundheitsversorgung zu sichern und zu optimieren

Anlässlich des Tags der Apotheken war ich am 7. Juni 2025 zu einem Besuch in der Bären-Apotheke in Karlsruhe-Hagsfeld. Eine Rolle spielten dabei die landesweiten Diskussionen über die Reform des ärztlichen Bereitschaftsdienstes. Auf der Suche nach Möglichkeiten, die gesundheitliche Versorgung zu verbessern, bin ich darüber mit dem Karlsruher Apotheker Dr. Stefan Noé ins Gespräch gekommen.

Die Situation der ärztlichen Versorgung wird immer herausfordernder. Genau hier könnten die Apothekerinnen und Apotheker mit ihrer Expertise das System entlasten, wenn man ihnen die Möglichkeiten dazu gibt. Das faszinierende an dieser Idee ist, dass die Apotheken da tatsächlich flächendeckend eine Zusatzfunktion übernehmen könnten.

Apotheken leisteten schon jetzt einen enorm wichtigen Beitrag zur gesundheitlichen Versorgung von Patientinnen und Patienten. Dr. Stefan Noé hat sich unter anderem darüber Gedanken gemacht, wo die Apotheken unterstützend eingreifen können: „Wir könnten unsere Notfallpraxen entlasten, wenn wir etwa bei Bindehautentzündungen oder Harnwegsinfektionen die Patientinnen und Patienten sofort beraten und versorgen können, anstatt sie erst zur Notfallpraxis zu schicken, von wo sie dann nach zum Teil langer Wartezeit wieder in die Apotheke kommen.“

Hier sehe ich mit Blick auf die Anforderungen in Städten, Gemeinden und Kreisen Chancen. Die Expertise unserer Apothekerinnen und Apotheker als Gesundheitsexperten vor Ort bietet noch viel Potenzial. Es kommt darauf an, eine unbürokratische und leicht umsetzbare Unterstützungsleistung zu definieren. Mit Blick auf die immer älter werdende Bevölkerung brauchen wir dringend mehr Freiräume in der gesundheitlichen Versorgung. Wenn etwa eine Apotheke assistierte Telemedizin als zukunftsweisenden Service anbieten möchte, begrüße ich das sehr. Bei inzwischen rund 1.000 nicht besetzten Hausarztsitzen müssen gerade solch innovative Lösungen gefördert werden. Wir sollten nicht erst warten, bis es in vielen Regionen keine Ärzte und Apotheken mehr gibt.

Es ist wichtig, dass die gute Apothekenstruktur in Baden-Württemberg erhalten bleibt. Da sehe ich auch finanziellen Bedarf: Die Vergütung für die Apotheken liegt seit Jahren deutlich hinter der Kostenentwicklung zurück. Hier braucht es dringend Verbesserungen.