Jochen Haußmann MdL Ihr Abgeordneter aus dem Wahlkreis Schorndorf

Weltbeste Bildung - aus der Coronakrise lernen

Wenn wir auch zukünftig eine Existenzgründung und beruflichen wie sozi­alen Aufstieg durch Bildung ermöglichen wollen, bedarf es eines erstklassigen Bildungsangebots. Oder anders gesagt: Es bedarf eines Rechts auf beste Bildung. Dass Bildung nicht selbstverständlich ist und unser System große Mängel aufweist, hat die Coronakrise nochmals deutlich gemacht. Wir wollen das besser machen und das sind unsere Vorschläge:

Der Kraftakt für weltbeste Bildung in Baden-Württemberg zusammengefasst.

 

Die FDP/DVP-Fraktion schlägt vor…

» die Vielfalt unseres Schulwesens zu erhalten, den bestehenden Schularten Bestandsschutz zu gewähren und die fürs Bildungswesen vor Ort Verantwortlichen selbständig das jeweilige Schulangebot ausgestalten zu lassen;

» eine Fortbildungsoffensive für die Grundschulen zu starten und jeder Grundschule die Möglichkeit zu geben, dass ihre Lehrkräfte für die Wahrnehmung festgelegter übergeordneter schulischer Aufgaben Zulagen erhalten;

» die verbindliche Grundschulempfehlung wieder einzuführen und hierbei eine Möglichkeit ihrer Überprüfung durch eine weiterführende Schule vorzusehen;

» die Haupt- und Werkrealschulen zu „Beruflichen Realschulen“ mit einem gestärkten berufspraktischen Profil und einer engen Anbindung an die Beruflichen Schulen weiterzuentwickeln;

» das Sitzenbleiben-Verbot in Klasse 5 an den Realschulen aufzuheben und einen Hauptschulabschluss an einer Realschule zukünftig nur zuzulassen, wenn dort ein vollständiger Bildungsgang der Beruflichen Realschule existiert;

» die Privilegien der Gemeinschaftsschulen abzuschaffen, neue Gemeinschaftsschul-Oberstufen nicht mehr zuzulassen und den Gemeinschaftsschulen das Recht zu geben, Noten und Sitzenbleiben wieder einzuführen sowie Klassen auf unterschiedlichen Leistungsniveaus zu bilden;

» eine Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 zu gleichen Bedingungen zu erreichen, indem alle Gymnasien eine auskömmliche Personalausstattung auf der Basis einer einheitlichen Stundentafel erhalten;

» die Beruflichen Gymnasien so auszubauen, dass jeder Bewerber mit den entsprechenden Voraussetzungen einen Platz erhält – wenn möglich in der gewünschten Fachrichtung;

» zwecks Erhalt eines flächendeckenden attraktiven Berufsschulangebots die Ausstattung der Berufsschul-Fachklassen der dualen Ausbildung auf dem bisherigen Niveau festzuschreiben und die Berufsorientierung an den allgemeinbildenden Schulen zu verstärken;

» Ganztagsangebote der Schulen in freier Trägerschaft in die Privatschulbezuschussung einzubeziehen, um eine soziale Hürde an dieser Stelle zu verhindern;

» die Sonderschulen/SBBZ zu erhalten und zu stärken sowie die Außenklassen als eigenständige Form im Rahmen der Inklusion anzuerkennen und bei der Einrichtung von Inklusionsangeboten in erster Linie auf Qualität zu achten;

» begabte junge Menschen sowohl an der Spitze als auch in der Breite der Schülerschaft zu fördern;

» neben einer gebundenen Ganztagsschule auch eine offene Ganztagsschule mit Unterricht am Vormittag und freiwilligen Angeboten am Nachmittag ins Schulgesetz aufzunehmen;

» die Möglichkeiten eines Quereinstiegs ins Lehramt und die Arbeitsbedingungen der Lehrer zu verbessern, unter anderem durch Abbau des Beförderungsstaus bei den Fachlehrkräften und Technischen Lehrkräften, durch die Beendigung der unwürdigen Praxis der Entlassung von Vertretungslehrern und Referendaren in die Sommerferien-Arbeitslosigkeit und durch ein Bekenntnis zur pädagogischen Freiheit der Lehrer;

» einen Kraftakt zur Digitalisierung der Schulen zu unternehmen, alle Schulen an das glasfaserbasierte schnelle Internet anzubinden, die Digitale Schule gesetzlich zu verankern, den Schulen Wahl- und Gestaltungsmöglichkeiten auf datenschutzkonformer Grundlage zu geben, die Lehreraus- und -fortbildung für digitale Bildung auszubauen, Informatikunterricht an allen weiterführenden Schulen mindestens als Wahlpflichtfach und eine früh einsetzende Medienbildung ab Klasse 1 anzubieten sowie einen Digitalpakt 2.0 zwischen Bund, Ländern und Kommunen zu vereinbaren;

» sicherzustellen, dass zukünftig sowohl Umbau und Erweiterung als auch Sanierung und Modernisierung bestehender Gebäude gefördert werden;

» insbesondere durch einen hohen Anteil der schulbezogen ausgeschriebenen Stellen die Eigenverantwortung der Schulen bei der Personalauswahl und -entwicklung zu stärken, jeder Schule ein verlässliches Sachkostenbudget und ein Personalbudget nach dem Modell 100 Prozent für den Pflichtunterricht und X Prozent für Vertretungsunterricht und eigene Schwerpunkte zu geben und sie von Verwaltungsaufgaben zu entlasten sowie den Klassenteiler 28 einzuführen;

» bei der regionalen Schulentwicklung anhand der durchschnittlichen Schülerzahl der Klassen 5 bis 9 zu ermitteln, ob eine Schule die Mindestschülerzahl 16 für ihren Fortbestand erreicht hat, und der jeweiligen Bildungsregion Möglichkeiten zu geben, den Fortbestand einer Schule zu erwirken, wenn für sie ein lokales Bedürfnis besteht;

» das Qualitätsmanagement an den Bedürfnissen der Schulen auszurichten, jeder Schule ein Fortbildungsbudget zu geben, die Seminare die Lehrerfortbildungskonzepte entwickeln zu lassen, Parallelstrukturen abzuschaffen und den Prozess insgesamt zu evaluieren;

» einen Innovationsfonds zur Finanzierung einer nennenswerten Anzahl von Schulversuchen bereitzustellen und jährlich einen Wettbewerb auszuschreiben, in dem sich Schulen in öf­fentlicher und in privater Trägerschaft um die Durchführung eines selbst konzipierten Schulversuchs bewerben können;

» bei allen Bildungsausgaben der Begrenztheit der Mittel bewusst zu sein, die Effizienz mit dem Ziel der Qualitätssicherung und -steigerung stets im Blick zu behalten und bei Mehrausgaben eine Finanzierung anzugeben, welche die Lasten nicht auf kommende Generationen verschiebt;

» für die Schulabschlüsse unter den Bundesländern verbindliche Standards auf hohem Niveau sowie einheitliche Prüfungsanforderungen und Durchführungsbestimmungen zu vereinbaren und das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) in Berlin mit der Auswertung der Abschlussprüfungen in ähnlicher Weise wie bei den von ihm durchgeführten bundesweiten Vergleichsstudien zu betrauen;

» im Sinne eines Eintretens für die Werte unserer freiheitlichen Demokratie Ethik ab Klasse 1 flächendeckend anzubieten, den islamischen Religionsunterricht mit dem Ziel der Flächendeckung auszubauen und eine Kommission von Sachverständigen einzusetzen, die Vorschläge zur Stärkung des Gemeinschaftskundeunterrichts an allen Schularten vorlegen soll.

 

Alle unsere Ideen in der ausführlichen Fassung gibt es hier: https://fdp-dvp-fraktion.de/downloads/2020/11/ein-kraftakt-fuer-weltbeste-bildung-in-baden-wuerttemberg.pdf/ 

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