Jochen Haußmann MdL Ihr Abgeordneter aus dem Wahlkreis Schorndorf

Mehr Pflege-Azubis, aber keine flexible Umsetzung

„60 junge Menschen wollen im Rems-Murr-Kreis allein beim Alexander-Stift Pflegefachkraft werden, aber sie können keinen Vertrag bekommen, weil nicht klar ist, ob die Kurse in den Schulen stattfinden", so fasst der FDP-Landtagsabgeordnete Jochen Haußmann den jüngsten Hilferuf zusammen, den er aus dem Alexander-Stift erhalten hat. 14 Tage sind inzwischen seit dem Appell von Landrat Dr. Sigel an Minister Manfred Lucha vergangen, der den Missstand ebenfalls ansprach. Der Landrat hatte von 130 Pflege-Azubis-Stellen in Kreis gesprochen, die auf dem Spiel stehen, weil für den Ausbildungsstart im April nicht genug Praxisplätze zur Verfügung stehen. „Reaktion seitens des Ministeriums kenne ich keine, dafür kocht das Thema jetzt überall im Kreis hoch“, fasst Jochen Haußmann den Stand der Dinge zusammen: „Als gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion werde ich laufend angesprochen und auch angeschrieben.“

 

Ein Schreiben stammt von Gaby Schröder, der Geschäftsführerin der Alexander-Stift gGmbh in Kernen-Stetten. Dort herrschte eigentlich Freude: „Das Alexander-Stift hat in den letzten vier Jahren sehr viel Engagement in die Ausbildung gesteckt, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Wir sind der Überzeugung, dass Pflege ein attraktiver und zukunftsfähiger Beruf ist bzw. sein kann, und gestalten im Alexander-Stift die Ausbildung deswegen auch sehr attraktiv. Dies hat jetzt zur Folge, dass wir für einen Ausbildungsstart im April dieses Jahres so viele Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz erhalten haben wie noch nie.“

 

Inzwischen hat sich diese Freude allerdings angesichts der Neuregelungen der Pflegeausbildung ab 1. April ins Gegenteil verkehrt: „Es kann doch nicht im Sinne der Politik sein, dass wir jetzt mit der Pflegeberufereform weniger Auszubildenden einen Ausbildungsplatz anbieten können als vorher“, klagt Gaby Schröder und bittet Jochen Haußmann „sehr, uns hier zu unterstützen.“

 

Jochen Haußmann sieht das Sozialministerium und insbesondere Minister Lucha in der Pflicht eine Lösung anzubieten. Der habe das Problem in den letzten Jahren einfach ignoriert. Der Knackpunkt ist, dass Pflegeazubis im Zuge der neuen „generalisierten Ausbildung“ „… mindestens 60 Stunden im Bereich der Kinderkrankenpflege ausgebildet werden müssen.“ „Im Rems-Murr-Kreis sind aber nur wenige pädiatrische Einrichtungen vorhanden bzw. für Ausbildungszwecke anerkannt“, sagt Jochen Haußmann und verweist darauf, dass „jetzt genau das passiert, wovor ich als gesundheitspolitischer Sprecher meiner Fraktion in der Enquetekommission Pflege des Landtags in der letzten Legislaturperiode von Baden-Württemberg gewarnt habe. Die generalisierte Ausbildung führt im Bereich der Kinderkrankenpflege zu einem zwangsläufigen Engpass, insbesondere im ländlichen Raum. Die FDP-Landtagsfraktion hat deshalb schon vor Jahren dafür plädiert, dass man flexible Möglichkeiten für dieses Problem schafft. Wir gefährden nicht nur unsere hervorragenden Altenpflegeschulen, wir müssen aufpassen, dass der berufliche Zugang junger Menschen für die Pflege nicht zu aufwändig wird. Wenn wir durch eine verkorkste Reform weniger statt mehr Auszubildende in den Pflegeberufen bekommen, wäre das ein Treppenwitz.“

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